Heute sind wir schockiert.
Die Corona-Maßnahmen, die der deutschen Gesellschaft auferlegt wurden, sind das Ergebnis eines einseitigen Entscheidungsprozesses, der jegliche Abstimmung oder partizipative Reflexion ignoriert. Einige dieser Maßnahmen erweisen sich als völlig ungerechtfertigt, da ihre Gültigkeit weder einer genauen Untersuchung des aktuellen epidemiologischen Kontextes noch dem einfachsten Pragmatismus standhält.
Heute sind wir schockiert.
Die Medien verbreiten im ganzen Land ständig einseitige Informationen, die Sensationslust und Schuldgefühle wecken. Ein Teil der Bevölkerung leidet schwer unter dieser “Manipulation“ und entwickelt ein irrationales, realitätsfremdes Denken und Verhalten. Diese Symptome zeugen von einem Phänomen, das in der Soziologie als „kollektive Psychose“ bezeichnet wird.
Heute sind wir schockiert.
Eine vereinfachende und kinderfeindliche offizielle Rhetorik wird in alle Richtungen gehämmert und zwingt unsere Mitmenschen sich zu entscheiden: entweder dafür zu sein und sich in das Lager der guten, folgsamen Bürger einzureihen oder dagegen zu sein und mit dem Finger auf sich selbst zu zeigen, im besten Fall als unverantwortliche Egoisten und im schlimmsten Fall als „gefährliche Verschwörungstheoretiker“ betrachtet zu werden. Dazwischen gibt es fast nichts, und das spaltet unsere Gesellschaft enorm und stärkt gegenseitige Vorurteile und sogar Hass.
Wir befinden, dass viele der jüngsten gesellschaftlichen Maßnahmen, die unter dem Deckmantel der angeblichen kollektiven Sicherheit und des Altruismus ergriffen wurden, zutiefst politischer Natur sind. Diese Maßnahmen führen jedoch zu einem besorgniserregenden Leiden in unserer Bevölkerung, dessen schwere psychosoziale Folgen verschwiegen werden.
Wir finden, dass die Entscheidungsfindung in der Medizin und im öffentlichen Gesundheitswesen immer aus der Untersuchung des Verhältnisses zwischen dem erwarteten Nutzen und den eingegangenen Risiken resultiert. Um diese Untersuchung erfolgreich durchführen zu können, müssen wissenschaftliche Fachkenntnisse mit praktischen Erfahrungen kombiniert werden. Kollegialität ist hierfür unerlässlich.
Wir fordern daher die unverzügliche Wiederaufnahme einer echten und gesunden demokratischen Debatte, die auf Transparenz beruht und an der die Zivilgesellschaft beteiligt ist.
Wir bekräftigen schließlich, dass Deutschland ein Land der Menschenrechte und der unverjährbaren Grundfreiheiten der Bürger ist, die wir uns mühselig über eine lange Zeit erarbeitet haben. Wenn in Deutschland das Recht, über seinen Körper zu verfügen, seine Meinung respektvoll zu äußern und eigenständige Entscheidungen zu treffen, nicht mehr geachtet wird, dann fragen wir uns ob wir noch in einer wirklichen „Demokratie“ leben.
Wir bitten daher alle, die sich für die Freiheit entscheiden und sich für ihre Verteidigung einsetzen wollen, sich uns anzuschließen.
Autorin: Juju (Übernahme und Übersetzung aus dem Französischen)